Cyberangriffe auf Ladestationen erfolgreich abwehren
Die rasante Entwicklung der E-Mobilität hat ein neues Ziel für Cyberkriminelle geschaffen: die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Ladesäulen und Wallboxen werden zunehmend zum bevorzugten Einfallstor für Cyberkriminelle, was sowohl Betreiber als auch Nutzerinnen und Nutzer vor erheblichen Sicherheitsrisiken stellt.
Laut dem Automotive & Smart Mobility Global Cybersecurity Report 2025 von Upstream verzeichnet das Jahr 2024 einen dramatischen Anstieg von Cyberangriffen in der Autoindustrie.
Besonders alarmierend: E-Autos sind während aktiver Ladevorgänge an E-Tankstellen extrem verwundbar gegenüber Hackern.
Wichtigste Sicherheitsbedrohungen während des Ladevorgangs
"Quishing" - QR-Code-Betrug
Eine der häufigsten und effektivsten Angriffsmethoden von Cyberkriminellen ist die Platzierung gefälschter QR-Codes an öffentlichen Ladesäulen. Wenn E-Fahrende diese manipulierten Codes scannen, werden sie zu betrügerischen Zahlungsportalen weitergeleitet - was zum Diebstahl ihrer Zahlungsdaten führt.
Diese als "Quishing" bekannte Methode - eine Kombination aus "QR" und "Phishing" - ist zwar nicht neu und wurde bereits bei Geräten wie Parkuhren eingesetzt, bleibt jedoch hocheffektiv. Betroffene bemerken den Hackerangriff oft erst, wenn sie feststellen, dass ihr Fahrzeug nicht aufgeladen wird.
Cyberangriffe auf Ladenetzbetreiber
Hacker beschränken ihre Angriffe nicht nur auf einzelne Ladestationen - auch die Betreiber von Ladestationen selbst geraten ins Visier. Bei einem schwerwiegenden Vorfall im November 2024 sickerten angeblich 116.000 Datensätze mit sensiblen Informationen durch Schwachstellen in den Ladesäulen-Systemen mehrerer Anbieter durch.
Während einige der durchgesickerten Daten wie Standorte von Ladestationen oder Ladevorgänge nicht von Natur aus sensibel sind, können persönliche Informationen wie E-Mail-Adressen und Bankdaten von Cyberkriminellen leicht ausgenutzt werden.
Böswillige Umprogrammierung von Ladestationen
Ladesäulen sind nicht nur für physischen Vandalismus anfällig, sondern auch für Softwaremanipulationen durch Hackerangriffe.
Cyberkriminelle können Ladestationen umprogrammieren, um sensible Nutzerdaten zu sammeln und zu missbrauchen. Infizierte Ladestationen können als Einstiegspunkt für umfassendere Cyberangriffe auf das gesamte Netzwerk dienen oder eine falsche Nachfrage erzeugen, um die Systeme zu überlasten.
Aus diesem Grund sollte der Anschluss von E-Tankstellen an beliebige Systeme nur mit geeigneten Cybersicherheit-Maßnahmen erfolgen.
Wie Virta das Thema Cybersicherheit angeht
Bei Virta hat die Sicherheit unserer Partner sowie von Kundinnen und Kunden an Ladestationen höchste Priorität. Deshalb haben wir ein spezielles Informationssicherheits-Managementsystem (ISMS) eingerichtet, das von einem engagierten Team überwacht wird.
Unser Sicherheitsrahmen basiert auf einem kontinuierlichen Prozess mit aktivem Risikomanagement - jedem identifizierten Risiko wird eine verantwortliche Person zugewiesen und entsprechende Maßnahmen ergriffen.
Anerkannte internationale Zertifizierungen
Um höchste Sicherheitsstandards für Ladesäulen zu gewährleisten, hat Virta mehrere weltweit anerkannte Zertifizierungen erhalten.
Wir sind nach ISO 27001 zertifiziert, was unser Engagement für strenge Kontrollen zum Schutz von Kundendaten in der Elektromobilität bestätigt.
Zusätzlich sind wir nach SOC 2 für Sicherheit und Verfügbarkeit zertifiziert - einem Prüfungsstandard des American Institute of Certified Public Accountants (AICPA).
Sichere Software-Entwicklung
Unser Backend-System wird nach robusten internen Sicherheitsstandards entwickelt. Bei der Anwendungsentwicklung für E-Auto-Ladestationen orientieren wir uns an den besten Industriestandards und bieten unserem Entwickler-Team Schulungen zur sicheren Entwicklung.
Jede Systemänderung wird in einer Staging-Umgebung streng geprüft und getestet, bevor sie in Betrieb genommen wird.
Virta führt routinemäßig Schwachstellenscans, Sicherheitsaudits und Penetrationstests durch. Alle festgestellten Probleme werden analysiert, und Patches sowie Gegenmaßnahmen gegen Cyberangriffe werden schnell implementiert.
Datenschutz und sichere Kommunikationsprotokolle
Wir verwenden sichere Kommunikationsprotokolle in unserer gesamten Datenkette für E-Tankstellen.
Um Betrug mit QR-Codes einzudämmen, haben wir digitale QR-Codes eingeführt, die direkt auf den Bildschirmen der Ladegeräte angezeigt werden.
Die Cybersicherheit der Ladehardware wird sowohl von den Herstellern als auch von Virta ständig aktualisiert, wobei Updates des OCPP (Open Charge Point Protocol) und gesetzlicher Normen berücksichtigt werden.
Alle Kunden- und Benutzerdaten werden ausschließlich innerhalb der Europäischen Union gespeichert und in der Amazon AWS Cloud gehostet.
Der Zugang ist streng auf bestimmte Mitarbeitende beschränkt und wird auf Grundlage der beruflichen Notwendigkeit gewährt, wobei die Berechtigungen jährlich überprüft werden.
Virta sammelt nur die personenbezogenen Daten, die für die Erbringung der E-Mobilität-Dienstleistungen erforderlich sind.
Moderne Infrastruktur und sichere Zahlungen
Unsere Systeme für Ladesäulen sind so aufgebaut, dass sie nicht von einem einzigen Rechenzentrum abhängig sind - was sie betrieblich stabiler macht.
Eine automatisierte Bereitstellungspipeline sorgt dafür, dass die Produktionsumgebung stets mit den neuesten Sicherheits-Patches gegen Hackerangriffe versorgt wird, während kontinuierliche Schwachstellen-Scans alle Abweichungen aufspüren.
Bezüglich der Zahlungssicherheit hat Virta strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um sensible Finanzdaten an E-Tankstellen zu schützen.
Alle Kredit- und Debitkartendaten werden von unserem PCI-DSS-zertifizierten Partner (Payment Card Industry Data Security Standard) verarbeitet und gespeichert - was erstklassigen Schutz der Benutzertransaktionen in der Elektromobilität gewährleistet.
Umfassender Prozess für das Management von Vorfällen
Wir haben Protokolle für die Benachrichtigung zuständiger Behörden erstellt, kommunizieren klar mit den Beteiligten und sorgen für gründliche Dokumentation bei kritischen Cybersicherheit-Vorfällen.
Mit unserem Incident-Response-Programm sind wir in der Lage, Sicherheitsvorfälle an Ladestationen zu verstehen und zu beheben, während wir angemessene Kommunikationsverfahren sowohl intern als auch extern aufrechterhalten.
Da Cyberangriffe auf die E-Mobilität immer häufiger und raffinierter werden, reichen die Risiken für E-Auto-Ladesäulen von Datendiebstahl bis hin zu schwerwiegenden Folgen wie Unterbrechungen der elektrischen Infrastruktur.
Als Reaktion darauf hat Virta ein umfassendes, proaktives Sicherheitskonzept eingeführt, das auf internationalen Standards, sicheren Technologien, moderner Infrastruktur und regelmäßigen Testprotokollen gegen Hackerangriffe basiert.
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