Wie KI die Zukunft des Ladens von Elektrofahrzeugen revolutioniert

Künstliche Intelligenz (KI) verändert bereits Branchen wie das Gesundheits- und Finanzwesen – und nun prägt sie auch die Zukunft der Elektromobilität. Besonders beim Laden von Elektrofahrzeugen eröffnet KI völlig neue Möglichkeiten: von der vorausschauenden Wartung über intelligentes Energiemanagement bis hin zu personalisierten Ladeerlebnissen. Doch wie genau gestaltet KI die Zukunft der Ladeinfrastruktur? Ein Überblick.

Elektromobilität im Aufwind

Laut dem „EV Outlook 2025“ der Internationalen Energieagentur (IEA) steigen die weltweiten Verkaufszahlen von Elektroautos kontinuierlich an. Prognosen gehen davon aus, dass bis 2030 rund 350 Millionen E-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein könnten.

Diese Entwicklung ist ein wichtiger Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen – stellt aber auch neue Herausforderungen an unsere Stromnetze.

Vorausschauende Wartung und Fehlerbehebung

Aktuell konzentrieren sich viele KI-Anwendungen auf die vorausschauende Wartung: Maschinelles Lernen erkennt frühzeitig defekte Ladestationen und kann diese sogar aus der Ferne neu starten. Das reduziert Ausfallzeiten, spart Kosten und sorgt für zufriedenere Ladegäste.

Geschäftsentwicklung und Planung

Flottenmanagement und Routenoptimierung

Die Elektrifizierung von Fahrzeugflotten schreitet rasant voran. Im Jahr 2024 wurden 2-3 % der Flottenfahrzeuge elektrisch betrieben. Der Anteil wird bis 2030 auf 10-11 % ansteigen.

KI kann hier die Routenplanung mit intelligentem Laden kombinieren, die Verfügbarkeit von Ladestationen berücksichtigen und Nutzungsmuster vorhersagen.

So werden Ausfallzeiten minimiert und die Effizienz von gewerblichen Flotten maximiert – was besonders für Schwerlastflotten nützlich ist.

Energiemanagement und Lastausgleich

„Energiemanagement ist ein großes Thema“, stellt Jussi fest, „vor allem, weil sich erneuerbare Energiequellen wie Sonne und Wind anders verhalten als nicht-erneuerbare Stromarten. Deshalb brauchen wir Systeme, die in der Lage sind, schnell auf Schwankungen der erneuerbaren Erzeugung zu reagieren.“

Tatsächlich stellen Elektrofahrzeuge bereits heute den Großteil der weltweiten Batteriekapazität dar. Bis 2040 werden sie über 30 TWh an installierter Batteriespeicherkapazität bieten.

KI kann vorhersagen, wann und wie diese Kapazitäten am besten genutzt werden – etwa durch gezielte Ladeempfehlungen oder variable Stromtarife.

Durch die Analyse von Nutzungsmustern kann KI die Nachfrage vorhersagen und den Fahrerinnen und Fahrern von E-Fahrzeugen empfehlen, zu bestimmten Zeiten zu laden und ihnen sogar günstigere Tarife anbieten, um sicherzustellen, dass sie ihre Batterien zur Verfügung stellen, wenn sie gebraucht werden oder ihre Fahrzeuge laden, wenn überschüssiger Strom vorhanden ist.

So wird das Netz entlastet und die Versorgungssicherheit erhöht.

Personalisierte Ladeerlebnisse

Obwohl Jussi überzeugt ist, dass KI vor allem die Arbeitsweise der Ladeunternehmen grundlegend verändern wird, bietet sie auch zahlreiche Möglichkeiten, das Ladeerlebnis für E-Fahrerinnen und Fahrer deutlich zu verbessern.

Ein Beispiel: Künstliche Intelligenz kann individuelle Fahrmuster erkennen. Fahren Sie beispielsweise regelmäßig dieselbe Strecke? In diesem Fall kann KI automatisch eine verfügbare Ladestation entlang Ihrer Route im Voraus reservieren, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden.

Sollte die gewünschte Station belegt oder außer Betrieb sein, sorgt die KI für eine automatische Weiterleitung zur nächsten verfügbaren Ladestation

Darüber hinaus kann KI das Ladeerlebnis durch gezielte und hilfreiche Werbung erweitern. Da selbst das Schnellladen mindestens 15 Minuten dauert, kann die KI über die Fahrzeugoberfläche auf nahegelegene Services wie Cafés oder Supermärkte aufmerksam machen und sogar spezielle Angebote hervorheben. Dadurch wird die Ladepause nicht nur effizient, sondern auch angenehm gestaltet.

Virta: Mit KI zur Ladeinfrastruktur der Zukunft