Eigenes Ladenetz betreiben oder als Reseller Ladelösung vertreiben: Pro und Kontras

von Virta
4 Min
01.11.2023 11:11:46

Mit zunehmender Verbreitung von Elektrofahrzeugen wird die Bereitstellung von Ladediensten zu einer attraktiven Geschäftsmöglichkeit für Unternehmen. Stellt sich nur noch die Frage, ob Sie besser Ihr eigenes Ladenetz aufbauen oder als Reseller einer Ladelösung in den Markt eintreten sollen. Was sind die Unterschiede, Vor- und Nachteile beider Ansätze?

Die EU plant, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % zu senken. Wie ehrgeizig dieses Ziel auch sein mag, das Ziel ist dasselbe - die Beschleunigung der Dekarbonisierung auf dem Kontinent. Hier kommt die Elektrifizierung des Verkehrssektors als wesentlicher Katalysator ins Spiel.

Eine breite Akzeptanz für die Elektromobilität ist wesentlicher Bestandteil für das Erreichen der gesteckten Ziele. Menschen steigen erst um, wenn ihnen die Reichweitenangst endgültig genommen wird. Es braucht also mehr Ladestationen – in einem zuverlässigen öffentlichen Netz. 

Hier bietet sich an, einen Ladedienst für E-Fahrzeuge anzubieten und damit das Ladenetz auszubauen und die E-Mobilität weiter zu fördern. Welche Strategie sollte eingeschlagen werden? Selbst ein eigenes Ladenetz aufbauen und betreiben oder als Reseller auftreten und eine Ladelösung vertreiben?

Lassen Sie uns tiefer eintauchen.

Ein Ladenetz betreiben: Welches Fachwissen ist notwendig?

Die erfolgreiche Errichtung und Verwaltung eines E-Ladenetzes erfordert spezielle Fertigkeiten und Fachwissen:

  • Standortanalyse: Die Wahl des richtigen Standorts für Ihre E-Ladestationen ist entscheidend für den zukünftigen Erfolg Ihres Unternehmens. Sie sollten Faktoren wie die Anzahl der registrierten E-Fahrzeuge und die Verfügbarkeit von öffentlichen Ladestationen in der Umgebung, das Verkehrsaufkommen und die Straßeninfrastruktur in der Nähe Ihres Standorts berücksichtigen. Nach der Analyse Ihres Standorts können Sie entscheiden, ob Sie das Projekt vorantreiben und welche Art und wie viele Ladestationen Sie installieren möchten.

Mit dem Virta ROI Rechner können Sie ermitteln, wie lange es dauert, bis Sie mit Ladestationen Geld verdienen.

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  1. Hardware-Kenntnisse: Sie benötigen technische Kenntnisse über die Ladetechnologien für Elektrofahrzeuge, einschließlich der Vorzüge der verschiedenen Arten von Ladestationen, ihrer Funktionsweisen, Leistungsstufen und Standards für Ladestecker.
  2. Wissen über das Energiemanagement: Wissen darüber, ob Ihr Standort über genügend Leistung für die Ladestationen verfügt, welche technischen Aufrüstungen nötig sein könnten, wie sich die Ladestationen auf das lokale Stromnetz auswirken und wie Sie die Stromverteilung verwalten, die Energiepreise überwachen und die Nutzung Ihrer Ladestationen im Alltag optimieren können.
  3. Vertrautheit mit Vorschriften und Normen für das Laden von Elektrofahrzeugen: Sie müssen sich mit lokalen, nationalen und europäischen Vorschriften für die Installation und den Betrieb von Ladestationen vertraut machen. Die Elektromobilität entwickelt sich ständig weiter und so auch die Gesetzgebung. 

Sobald Ihre Ladeinfrastruktur eingerichtet ist, müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre Ladestationen einwandfrei funktionieren, damit Fahrerinnen und Fahrer von E-Fahrzeugen einen reibungslosen Service in Anspruch nehmen können.

Services für E-Autofahrende, die Kundenzufriedenheit sicherstellen

  1. 24/7 Support: Wenn es Probleme mit Ihren Ladestationen gibt, müssen die E-Fahrenden jederzeit in der Lage sein, den Support in Ihrer Muttersprache zu erreichen. Das Problem kann ein blockiertes Ladekabel sein oder ein Ladevorgang, der nicht startet. Kundinnen und Kunden schätzen sofortige Hilfe sehr.
  2. Wartung von Ladestationen: Sie müssen die korrektive und präventive Wartung Ihrer Ladestationen sicherstellen, damit die Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos nicht vor defekten Ladestationen stehen und sich voll und ganz auf Ihr Ladenetz verlassen können.
  3. Zahlungs- und Rechnungsmanagement: E-Fahrende sollten die Möglichkeit haben, für das Laden auf monatlicher Basis zu bezahlen. Die Identifikation an der Ladestation klappt dabei mit mobilen App oder einem RFID-Tag. Wird außerhalb des Ladenetzes geladen, sollten Roaminggebühren korrekt abgerechnet und entrichtet werden. Die Ladeinfrastruktur sollte mit einer Roaming-Plattform verbunden sein, damit auch E-Fahrende externer Netze an den Stationen laden können.

Die Aufgaben in der E-Mobilität sind vielfältig. Sie unterscheiden sich jedoch zwischen den Betreibern von Ladepunkten (Charging Point Operators, CPOs) und Anbietern von E-Mobilitätsdienstleistungen (E-mobility Service Providers, EMSPs).

Einfach ausgedrückt ist ein EMSP derjenige, der den E-Fahrern den Ladeservice anbietet, während ein CPO derjenige ist, der die E-Ladeinfrastruktur betreibt.

In unserem umfassenden Blog erfahren Sie mehr über diese beiden Akteure und ihre Aufgaben.

Verwalten Sie Ihr eigenes Netz, haben Sie die vollständige Kontrolle über den Betrieb. Sie haben direkten Einfluss auf die Preispolitik, die Nutzungserfahrung und können die Funktionen Ihres Ladedienstes individuell anpassen. Auf der anderen Seite tragen Sie die volle Verantwortung für die technische Wartung, Zuverlässigkeit und Leistung des Netzes und müssen erhebliche Vorabinvestitionen tätigen.

Das Reselling einer Ladelösung: Die Verantwortungen

Wir haben gerade die Fertigkeiten und Kenntnisse erläutert, die für den Betrieb eines eigenen E-Ladenetzes erforderlich sind. Was aber, wenn Sie sich entscheiden, eine Ladelösung eines bereits etablierten Ladenetzbetreibers weiterzuverkaufen? Welche Verantwortungen liegen dann auf Ihrem Tisch?

Zunächst eine kurze Definition: Als Reseller kaufen Sie Dienstleistungen oder Produkte von einem Lieferanten oder einem Dienstleistungsanbieter, um sie an eigene Kunden weiterzuverkaufen. Der Wiederverkäufer ist ein Vermittler zwischen dem Dienstleistungsanbieter und den Endkunden. Im Falle des Ladens von E-Fahrzeugen sind diese Kunden Unternehmen, die das Laden für die Öffentlichkeit anbieten möchten, wie z. B. Einkaufszentren, Hotels oder Flughäfen.

Der Wiederverkauf einer funktionierenden Ladelösung ermöglicht einen schnelleren Markteintritt mit geringeren Vorlaufkosten, da sich die Wiederverkäufer auf das Fachwissen und das etablierte Netz des Dienstleisters verlassen können. Gleichzeitig bedeutet dieser Ansatz weniger Verantwortung, da die Verantwortung für die Installation und Wartung der Ladestationen, die Entwicklung neuer Produkte und den Service für E-Fahrenden in den Händen des Dienstleistungsanbieters liegt.

Beachten Sie, dass ein Wiederverkäufer auch selbst als CPO fungieren kann, wenn er im Besitz der Ladestationen bleibt.

Was ist der Mehrwert für einen Reseller?

Als Reseller sind Sie ein vertrauenswürdiger Partner, der seinen Endkunden ein breites Spektrum an Dienstleistungen anbietet und ihnen einen einzigen Ansprechpartner für alle Arten von Dienstleistungen bietet.

Ein Reseller bringt seinen Kunden einen Mehrwert, indem er Folgendes bietet:

  • zusätzliche Dienstleistungen
  • personalisierte Services
  • zusätzlichen Kundensupport

Der Reseller einer Ladelösung für Elektrofahrzeuge kann eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Ladeinfrastrukturen spielen und die Qualität der angebotenen Dienstleistungen beeinflussen.

Klicken Sie hier, wenn Sie Interesse haben, ein Reseller der Virta Ladelösung zu werden