Der Markt für E-Autos und Elektromobilität in Deutschland und weltweit in 2025

Einleitung

Diese Übersicht liefert die neuesten Daten, Zahlen und Statistiken sowie Trends und Prognosen zur Elektromobilität und dem Markt für E-Autos im Jahr 2025 für Deutschland und die Welt.

Der weltweite Marktanteil von E-Fahrzeugen (Fahrzeuge mit Stecker) hat in den letzten zehn Jahren einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht – ein Trend, der sich exponentiell fortsetzen wird.

E-Fahrzeuge und E-Autos sollen in der EU eine zentrale Rolle bei der Verwirklichung des ehrgeizigen Ziels sein, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Der weltweite Trend deutet darauf hin, dass die Entwicklung der Elektromobilität weiter an Fahrt aufnimmt.

In Deutschland haben die Entwicklung der Elektromobilität und die Verkäufe von E-Autos eine kleine Delle erlebt. Die Prognosen deuten aber darauf hin, das dies nur vorübergehen ist und der Hochlauf der E-Mobilität erst begonnen hat.

Kapitel 1

Trend & Prognose für die Elektromobilität in Deutschland

Rückblick: Das Jahr 2024 für den E-Auto-Markt in Deutschland

Laut den Zahlen des KBA (Kraftfahrt-Bundesamts) hatte jeder fünfte neue Pkw in Deutschland im Jahr 2024 einen Stecker. Im Jahr zuvor war es noch jedes vierte Fahrzeug und in 2022 noch jedes dritte Fahrzeug.

Im Jahr 2024 ist die Zahl der Neuzulassungen von reinen Elektroautos in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 27,4 % zurückgegangen. Hauptgrund für diesen deutlichen Rückgang ist das plötzliche Ende des Umweltbonus im Dezember 2023. Seitdem fehlen klare politische Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen, die den Umstieg auf Elektromobilität unterstützen könnten. Dies hat das Interesse vieler potenzieller Käuferinnen und Käufer spürbar gebremst.

Im Gegensatz dazu verzeichnen Plug-in-Hybride im Jahr 2024 einen Zuwachs der Neuzulassungen um 9,2 %. Diese Steigerung ist vor allem auf das schwache Vorjahr 2023 zurückzuführen, das nach dem Auslaufen der staatlichen Förderung für Plug-in-Hybride Ende 2022 einen starken Einbruch erlebt hatte. Nun holen die Zulassungszahlen wieder auf, da sich der Markt langsam stabilisiert.

Demnach waren in Deutschland zum 1. Januar 2025 insgesamt 2.619.066 E-Fahrzeuge im Bestand gemeldet. Darunter sind etwa 1,6 Millionen E-Autos und knapp 1 Million Plug-in-Hybride. 

Der Bestand von E-Autos und Plug-in-Hybride wuchs demzufolge innerhalb eines Jahres um etwa 12 % an. Ein Jahr zuvor betrug der Zuwachs noch 25 %.

Balkendiagramm mit der Darstellung des E-Fahrzeug-Bestands (E-Autos und Plug-in-Hybride) in Deutschland seit 2015

Grafik 3: Bestand E-Fahrzeuge in Deutschland, Quelle: KBA.

Über das gesamte Jahr 2024 wurden in Deutschland im Schnitt knapp über 20.000 E-Autos pro Monat neu zugelassen, bei den Plug-in-Hybride sind es etwa 3.800 Fahrzeuge.

Ausblick: Trends und Prognosen für den E-Auto-Markt in Deutschland

Ein anderes Bild zeichnet sich ab, wenn man sich die Zulassungszahlen für das erste Halbjahr 2025 ansieht. Pro Monat kommen mit über 40.000 Neuzulassungen im Schnitt doppelt so viele neue E-Autos auf die Straße als noch in 2024.

Bei den Plug-in-Hybriden wird die Trendumkehr nach den sehr schwachen Jahren 2023 und 2024 noch deutlicher: Pro Monat werden rund 23.000 neue Fahrzeuge zugelassen, während der Wert in 2024 noch bei 3.800 Fahrzeugen lag.

Diagramm mit den Neuzulassungen von E-Autos und Plug-in-Hybride in Deutschland im ersten Halbjahr 2025

Grafik 4: Neuzulassungen von E-Autos und Plug-in-Hybride in Deutschland im ersten Halbjahr 2025.

Im ersten Halbjahr 2025 erreichten die Neuzulassungen von E-Autos einen neuen Höchststand: Mit knapp 250.000 Neuzulassungen wurde nicht nur der Vorjahreswert von 184.125 Fahrzeugen deutlich übertroffen, sondern auch das bisherige Rekordjahr 2023. Damit machten batterieelektrische Fahrzeuge rund 17,7 % aller Neuzulassungen aus.

Betrachtet man alle Pkw mit Elektroantrieb – also inklusive Plug-in-Hybriden und Brennstoffzellenfahrzeugen – ergibt sich mit insgesamt 387.674 Neuzulassungen ebenfalls ein neuer Höchstwert. Ihr Anteil an den gesamten Neuzulassungen lag damit bei 27,6 %.

Setzt sich der Trend aus dem ersten Halbjahr fort, ist davon auszugehen, dass im gesamten Jahr 2025 in Deutschland erstmals über eine halbe Million E-Autos (batterieelektrisch) zugelassen werden.

Einschließlich Plug-in-Hybriden und Brennstoffzellenfahrzeugen könnten die Neuzulassungen von Pkw mit Elektroantrieb sogar auf rund 800.000 Fahrzeuge steigen.

Der Marktanteil von reinen E-Autos dürfte damit auf etwa 18–19 % ansteigen, während der Anteil aller Pkw mit Elektroantrieb voraussichtlich die Marke von 28–30 % erreichen wird.

Damit würde sich der Aufwärtstrend der Elektromobilität in Deutschland weiter verstärken, insbesondere wenn die politischen Rahmenbedingungen stabil bleiben und das Angebot an attraktiven Modellen weiter wächst.

Kapitel 2

Trend & Prognose für die Elektromobilität weltweit

Rückblick: Das Jahr 2024 für den globalen E-Auto-Markt

Laut IEA (International Energy Agency) und dem kürzlich erschienenen Global EV Outlook 2024 war das Jahr 2024 wie schon 2023 ein Rekordjahr für den weltweiten Verkauf von E-Fahrzeugen.

Insgesamt wurden über 17 Millionen E-Fahrzeuge abgesetzt. Im Jahr 2024 waren damit 20 % aller Verkäufe elektrisch, also jeder fünfte Neuwagen. Im Jahr zuvor waren es noch 18 %. Pro Woche wurden 300.000 Fahrzeuge verkauft, also mehr als im gesamten Jahr 2014. 

Weltweit sind 2024 58 Millionen E-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs. Das ist 50 % mehr als noch im Jahr 2023 und sechsmal so viele wie im Jahr 2020. 

Hohe Inflation, auslaufende Kaufprämien, wie etwa das Ende von Umweltbonus in Deutschland und fehlende Impulse von Regierungen haben den Erfolg der E-Mobilität infrage gestellt. 

Nichtsdestotrotz erkennt IEA einen anhaltenden positiven Trend. Im 1. Quartal 2025 stiegen die Verkäufe von E-Fahrzeugen weltweit um 35 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 

Balkendiagramm mit der Darstellung des weltweiten E-Fahrzeug-Bestands seit 2013Grafik 1: Bestand E-Fahrzeuge weltweit.

Europa verzeichnete 2024 eine Stagnation beim Absatz von Elektroautos, da Förderprogramme und andere unterstützende Maßnahmen in mehreren wichtigen Märkten reduziert oder abgeschafft wurden. Dennoch blieb der Marktanteil von Elektroautos mit rund 20 % stabil, da in einigen Ländern höhere Verkaufszahlen Rückgänge in anderen ausgleichen konnten.

In Norwegen beispielsweise sind inzwischen fast 90 Prozent aller Neuwagen elektrisch, und auch Dänemark hat mit einem Anteil von 56 Prozent einen neuen Rekord erreicht.

Insgesamt wurden in Europa über 3,2 Millionen neue Elektroautos zugelassen. Trotz der aktuellen Stagnation bleibt Europa – neben China und den USA – einer der drei Hauptmärkte für Elektroautos und steht weiterhin gemeinsam mit diesen Regionen für über 90 % der weltweiten Verkäufe von Elektroautos.

Das Wachstum in Europa wird jedoch nach wie vor maßgeblich durch politische Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen beeinflusst.

Grafik zur Verteilung neue E-Fahrzeuge in den drei grössten Märkten im Jahr 2024

Grafik 2: Verteilung neue E-Fahrzeuge in den drei größten Märkten im Jahr 2024.

Davon abgesehen zeichnet sich in Schwellen- und Entwicklungsländern weiterhin ein steigender Absatz von elektrischen Fahrzeugen ab.

Vietnam und Thailand verzeichnen 2024 starke Zuwächse bei E-Fahrzeugen: In Vietnam stieg der Anteil auf 17 %, in Thailand auf 13 %. In Vietnam dominiert weiterhin VinFast den Markt.

In Malaysia haben sich die E-Auto-Neuzulassungen erneut mehr als verdoppelt (Marktanteil knapp 4 %), getrieben durch Steuervergünstigungen und neue lokale Produktionspläne.

Brasilien meldet 125.000 neue E-Autos (Marktanteil 6,5 %), über 85 % davon aus China. Chinesische Hersteller bauen lokale Produktion auf.

Mexiko erreichte 2024 rund 30.000 neue E-Fahrzeuge (Marktanteil 2 %), mit stark wachsendem Anteil chinesischer Importe und neuen Produktionsankündigungen großer Hersteller.

Abseits der drei größten Märkte sind die Stückzahlen zwar noch relativ niedrig, die Wachstumsraten aber weiterhin sehr beeindruckend.

Ausblick: Prognosen für den weltweiten E-Auto-Markt

Im Laufe des Jahres 2025 werden laut IEA weltweit bis zu 20 Millionen neue E-Fahrzeuge auf die Straße kommen. Das entspricht einem Zuwachs von rund 25 % im Vergleich zu 2024, als etwa 16 Millionen E-Autos verkauft wurden. Damit setzt sich das dynamische Wachstum der letzten Jahre fort, auch wenn sich die Zuwachsraten in den etablierten Märkten leicht abschwächen.

Die IEA prognostiziert, dass China weiterhin der mit Abstand größte Einzelmarkt bleibt: Für 2025 wird dort mit rund 11 Millionen Neuzulassungen gerechnet, was mehr als die Hälfte des weltweiten Absatzes ausmacht. In den USA wird für 2025 ein Absatz von etwa 2,5 Millionen E-Autos erwartet, was einem Marktanteil von rund 15 % entspricht.

Besonders starkes Wachstum wird jedoch außerhalb der drei Kernmärkte China, Europa und USA erwartet. In Schwellen- und Entwicklungsländern wie Indien, Südostasien, Lateinamerika und Afrika nehmen die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen rasant zu – wenn auch auf noch niedrigem Ausgangsniveau. Die IEA sieht hier das größte Potenzial für die kommenden Jahre, da sinkende Batteriepreise, neue günstige Modelle und staatliche Förderprogramme die Elektromobilität zunehmend erschwinglich machen.

Für Europa werden nach 3,2 Millionen E-Fahrzeugen im Jahr 2024 für 2025 etwa 4 Millionen neue Fahrzeuge erwartet, mit einem Marktanteil von rund 25 %. Das Wachstum wird insbesondere durch neue CO₂-Zielwerte in der EU und im Vereinigten Königreich sowie durch eine wachsende Modellvielfalt und den Ausbau der Ladeinfrastruktur getrieben.

Langfristig rechnet die IEA damit, dass der weltweite Bestand an E-Autos bis 2030 auf über 240 Millionen Fahrzeuge ansteigen könnte, sofern die aktuellen politischen Rahmenbedingungen und Markttrends anhalten. Damit würde der Anteil von E-Autos an den weltweiten Pkw-Neuzulassungen bis 2030 auf etwa 45 % steigen. 

Kapitel 3

Entwicklung der Ladeinfrastruktur in Deutschland

Auch wenn viele Ladevorgänge weiterhin zu Hause oder am Arbeitsplatz stattfinden, gewinnt die öffentliche Ladeinfrastruktur mit dem wachsenden Anteil an E-Fahrzeugen zunehmend an Bedeutung. Nur wenn ausreichend öffentliche Ladepunkte zur Verfügung stehen, kann der Umstieg auf Elektromobilität flächendeckend gelingen.

Zum 1. Juli 2025 meldete die Bundesnetzagentur insgesamt 131.373 Normalladepunkte und 40.777 Schnellladepunkte im Betrieb – darunter auch Ladepunkte, deren Anzeigeverfahren noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Damit verfügt Deutschland über insgesamt 172.150 öffentliche Ladepunkte.

Im Jahresvergleich entspricht das einem Zuwachs von 32 %

Diese kontinuierliche Erweiterung des Ladenetzes ist ein entscheidender Faktor, um die Alltagstauglichkeit von Elektrofahrzeugen sicherzustellen und die Akzeptanz der Elektromobilität weiter zu steigern.

Deutschland-Karte mit Anzahl öffentlicher Ladepunkte zum 1. Januar 2025

Grafik 5: Anzahl öffentliche Ladepunkte in Deutschland zum 1. Juli 2025.

Die Entwicklung der öffentlichen Ladepunkte in Deutschland seit 2017

In den vergangenen neun Jahren hat die Ladeinfrastruktur in Deutschland eine beeindruckende Dynamik entfaltet. Zum 1. Januar 2025 standen bundesweit 126.585 öffentliche Normalladepunkte zur Verfügung – das entspricht einem Wachstum von 28 Prozent innerhalb nur eines Jahres.

Noch dynamischer entwickelte sich der Ausbau der öffentlichen Schnellladepunkte: Mit einem Rekordzuwachs von nahezu 50 Prozent im gleichen Zeitraum nähert sich deren Zahl der 40.000er-Marke.

Diese Entwicklung unterstreicht, wie stark die Bedeutung der Schnellladeinfrastruktur für die Alltagstauglichkeit und Akzeptanz der Elektromobilität in Deutschland gestiegen ist.

Balkendiagramm zur Entwicklung öffentlicher Ladepunkte (Normalladepunkte und Schnellladepunkte) in Deutschland seit 2017

Grafik 6: Entwicklung öffentliche Ladeinfrastruktur in Deutschland jeweils zum 1. Januar seit 2017.

Entwicklung der öffentliche Ladeinfrastruktur in den Bundesländern und Großstädten

Die Verteilung der öffentlichen Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in Deutschland zeigt deutliche regionale Unterschiede. Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg verfügen über die meisten Ladepunkte und profitieren von starker Wirtschaftskraft, vielen E-Fahrzeugen und gezielten Investitionen.

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur schreitet bundesweit voran, wie das jährliche Wachstum der Ladepunkte zeigt. Die neuen Bundesländer – insbesondere Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Thüringen – liegen beim Ausbau weiterhin zurück, holen aber langsam auf.

Insgesamt führen die großen Flächenländer beim Ausbau, während kleinere und strukturschwächere Regionen allmählich nachziehen. Der kontinuierliche Ausbau der Ladepunkte ist entscheidend für die flächendeckende Versorgung und den Erfolg der Elektromobilität in Deutschland.

Diagram mit der Anzahl öffentlicher Ladepunkte in Deutschland nach BundeslandGrafik 7: Anzahl öffentliche Ladepunkte nach Bundesland. 

Die Diskrepanz zwischen alten und neuen Bundesländern zeigt sich 2025 noch deutlicher, wenn die Anzahl der Ladepunkte pro 1.000 Quadratkilometer betrachtet wird.

Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern liegen weiterhin abgeschlagen auf den hinteren Rängen.

Balkendiagramm mit öffentlichen Ladepunkte je 1.000 km2 nach Bundesland in Deutschland

Grafik 8: Anzahl öffentlicher Ladepunkte je 1.000 Quadratkilometer nach Bundesland. 

Die höchste Dichte an öffentlichen Ladepunkten findet sich – wie erwartet – in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Diese flächenmäßig kleinsten Bundesländer profitieren von ihrer hohen Bevölkerungsdichte und dem damit verbundenen Ladebedarf.

In den westdeutschen Flächenländern wie Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen ist die Ladepunktdichte ebenfalls vergleichsweise hoch. Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein liegen im Mittelfeld. Die neuen Bundesländer, insbesondere Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen, weisen nach wie vor die geringste Ladepunktdichte auf.

Die Zahlen verdeutlichen, dass trotz des bundesweiten Ausbaus der Ladeinfrastruktur weiterhin deutliche regionale Unterschiede bestehen. Während die Stadtstaaten und westdeutschen Flächenländer beim Ausbau führend sind, bleibt in den ostdeutschen Flächenländern Nachholbedarf.

Berlin bleibt mit rund 5.500 öffentlichen Ladepunkten unangefochten Spitzenreiter unter den deutschen Großstädten. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Zuwachs von etwa 38 % (2024: ca. 4.000 Ladepunkte).

Stuttgart hat mit rund 3.700 Ladepunkten erneut stark zugelegt und liegt weiterhin auf Platz zwei. Das Wachstum gegenüber dem Vorjahr beträgt etwa 32 %. Hamburg folgt mit knapp 3.200 Ladepunkten und hat damit München (ca. 2.900 Ladepunkte) überholt. Hamburg verzeichnete ein Wachstum von rund 39 %, während München um etwa 21 % zulegte.

Auffällig ist das starke Wachstum in Frankfurt am Main, das mit etwa 2.200 Ladepunkten einen Zuwachs von über 50 % gegenüber 2024 verzeichnet und damit mehrere Plätze im Ranking gutgemacht hat. Auch Düsseldorf (rund 2.200 Ladepunkte, +38 %) und Köln (ca. 2.200 Ladepunkte, +46 %) haben ihre Ladeinfrastruktur deutlich ausgebaut.

Balkendiagramm mit Anzahl der Ladepunkte in den größten deutschen Städten für das Jahr 2025Grafik 9: Anzahl der öffentlichen Ladepunkte in den größten deutschen Städten.

Interessiert an weiteren aktuellen Zahlen & Fakten zur Ladeinfrastruktur in Deutschland?

  • Wie viele E-Fahrzeuge müssen sich in den einzelnen Bundesländern einen Ladepunkt teilen?
  • Welches Bundesland führt im Ranking mit der höchsten Dichte an Ladestationen?

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Prognose für die Ladeinfrastruktur in Deutschland

Die Bundesregierung hat das ambitionierte Ziel, bis 2030 deutschlandweit über 1 Million öffentliche Ladepunkte zu schaffen. Angesichts des aktuellen Ausbautempos – wie in der Grafik sichtbar, stieg die Zahl der Ladepunkte von rund 6.700 im Jahr 2017 auf über 163.000 im Jahr 2025 – erscheint dieses Ziel weiterhin sehr herausfordernd. Die Marke von 1 Million Ladepunkten dient vor allem als Signal für das politische Engagement zur Förderung der E-Mobilität und des Ladeinfrastrukturausbaus.

Mit der zunehmenden Verbreitung des Ladens am Arbeitsplatz und dem wachsenden Anteil an Schnell- und Ultraschnellladestationen (HPC) verändert sich zudem der tatsächliche Ladebedarf. Schon heute werden Ladeleistungen von über 600 kW Realität, wodurch weniger Ladepunkte für denselben Energiebedarf benötigt werden könnten.

Für den Lademarkt in Deutschland prognostiziert die Boston Consulting Group bis 2030 einen Strombedarf von 1 TWh allein für das Laden von E-Fahrzeugen. Daraus ergibt sich ein Umsatzpotenzial von rund sieben Milliarden Euro jährlich (heute etwa 300 bis 500 Millionen Euro). Eine Studie von Bain & Company erwartet für Europa bis 2030 Umsätze von 55 Milliarden Euro – das Siebenfache des Wertes von 2021.

Setzt sich das exponentielle Wachstum der vergangenen Jahre fort, könnte Deutschland bis 2030 tatsächlich die Marke von 1 Million öffentlichen Ladepunkten erreichen. Entscheidend dafür sind jedoch weiterhin gezielte Fördermaßnahmen, technologische Innovationen und die Entwicklung des Marktes für Schnellladeinfrastruktur.

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Kapitel 4

Entwicklung der Ladeinfrastruktur in Europa und weltweit

Entwicklung Ladepunkte in Europa

Laut den aktuellen Daten der IEA wurden in Europa im Jahr 2024 rund 150.000 neue öffentliche Ladepunkte installiert. Damit stieg die Gesamtzahl der öffentlichen Ladepunkte in Europa (inkl. EU, Norwegen, Schweiz, UK etc.) auf etwa 1,1 Millionen an. 

Davon sind etwa 85 % AC-Normalladestationen und 15 % DC-Schnellladestationen. Das Wachstum der Ladeinfrastruktur lag 2024 bei etwa 16 % gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Schnellladepunkte wuchs dabei mit rund 40 % deutlich schneller als die der Normalladepunkte, die um etwa 13 % zunahmen

Die Niederlande bleiben EU-weit Spitzenreiter mit etwa 185.000 Ladepunkten (+27 % YoY), gefolgt von Deutschland mit 165.000 Ladepunkten (+37 %), Frankreich mit 145.000 Ladepunkten (+20 %) und dem Vereinigten Königreich mit 110.000 Ladepunkten (+20 %).

Auch Belgien und Italien verzeichnen starkes Wachstum. Besonders dynamisch entwickeln sich Spanien (+49 % auf ca. 45.000 Ladepunkte), Schweden (+43 % auf ca. 35.000) und Finnland (+49 % auf ca. 15.000).

Bei den Schnellladestationen führt weiterhin Deutschland mit über 32.000 Schnellladepunkten, gefolgt von Frankreich (ca. 26.000), Spanien (über 12.000) und den Niederlanden (rund 8.000).

Balkendiagramm mit der Entwicklung von Ladepunkten in ausgewählten Ländern Europas zwischen 2021 und 2024 mit jährlichen WachstumsratenGrafik 10: Entwicklung öffentliche Ladepunkte in ausgewählten Ländern Europas und YoY-Wachstumsrate 2024 im Vergleich zu 2023.

Das Verhältnis von Elektrofahrzeugen zu öffentlichem Ladepunkt liegt in Europa aktuell bei 13:1 – ein Rückgang um fast 10 % gegenüber 2023. Auch der Ausbau der Schnell- und Ultraschnellladeinfrastruktur hat sich deutlich beschleunigt: Ultraschnelllader (150 kW+) wuchsen um 50 % auf 71.000 Ladepunkte und machen inzwischen fast 10 % aller öffentlichen Schnellladepunkte aus.

Rund 20 % der Ultraschnelllader in der EU bieten bereits Ladeleistungen von 350 kW und mehr, auch wenn bislang nur wenige Fahrzeuge diese Leistung voll ausschöpfen können.

Für Europa prognostiziert die IEA einen Anstieg auf mehr als 2 Millionen öffentliche Ladepunkte bis 2030 – eine Verdoppelung der aktuellen Anzahl.

Europäische Initiativen wie die AFIR-Verordnung, die Anforderungen an die Abdeckung entlang der wichtigsten europäischen Verkehrsachsen festlegt, sowie die EU-Gebäuderichtlinie sorgen dafür, dass das öffentliche Ladenetz in Europa weiter wächst und E-Autofahrer komfortable Lademöglichkeiten vorfinden.

Ladeinfrastruktur in Europa: Einordnung im globalen Kontext

Laut den Daten der IEA hat sich die Ladeinfrastruktur in Europa in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt. Die EU und China halten beim Ausbau der Ladepunkte Schritt mit dem starken Wachstum der E-Mobilität.

In Europa sind inzwischen über drei Viertel aller Autobahnen mit Schnellladestationen im Abstand von maximal 50 km ausgestattet. Dennoch besteht weiterhin ein großer Ausbaubedarf: Um die für 2030 erwartete Zahl an E-Fahrzeugen zu versorgen, müsste sich die öffentliche Ladeinfrastruktur bis dahin nahezu verneunfachen.

Ein zentrales Thema bleibt die Integration von Schnellladeinfrastruktur und die Standardisierung von Bezahlsystemen sowie die Interoperabilität zwischen Anbietern. Die EU setzt hier mit der AFIR-Verordnung und weiteren Maßnahmen neue Standards.

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Entwicklung der Ladeinfrastruktur weltweit

Weltweit hat sich die Zahl der öffentlichen Ladepunkte in den letzten zwei Jahren verdoppelt und liegt 2025 bei über 4 Millionen Ladepunkten. China ist mit Abstand führend und verfügt allein über mehr als 2,5 Millionen öffentliche Ladepunkte, davon über 1 Million Schnellladepunkte.

Bis 2030 könnte sich die Zahl der öffentlichen Ladepunkte weltweit nahezu verachtfachen und auf rund 40 Millionen anwachsen. 

Die USA haben den Ausbau zuletzt deutlich beschleunigt, bleiben aber mit rund 200.000 Ladepunkten (davon 40.000 Schnellladepunkte) noch deutlich hinter Europa und China zurück.

Besonders dynamisch ist das Wachstum in Asien (außerhalb Chinas) und in Lateinamerika, wo sich die Zahl der Ladepunkte 2024/25 jeweils mehr als verdoppelt hat. In Afrika und im Nahen Osten ist der Ausbau noch am Anfang, gewinnt aber durch internationale Investitionen an Fahrt.

Die IEA betont, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur weltweit mit dem Markthochlauf der E-Mobilität Schritt halten muss. Bis 2030 wird ein fast neunfacher Ausbau der globalen Ladeinfrastruktur benötigt, um die Klimaziele zu erreichen. Dabei gewinnen innovative Lösungen wie Ultra-Schnelllader, bidirektionales Laden und smarte Netzintegration zunehmend an Bedeutung.

Kapitel 5

Entwicklung bei weiteren Fahrzeugarten

Verfügbarkeit von elektrischen Fahrzeugmodellen

Im Jahr 2024 standen weltweit 785 elektrische Fahrzeugmodelle zur Auswahl – ein Anstieg von 15 % gegenüber dem Vorjahr. Die Modellvielfalt wächst weiter rasant, insbesondere in Europa, wo die Zahl der verfügbaren Modelle auf über 360 gestiegen ist.

Bis 2026 wird die Marke von 1.000 verfügbaren Modellen voraussichtlich überschritten. Der Trend zu größeren Fahrzeugen hält an: 70 % der verfügbaren E-Modelle sind SUVs oder große Fahrzeuge.

Dennoch kündigen viele Hersteller für die kommenden Jahre verstärkt kompakte und mittelgroße E-Autos an, um die Nachfrage nach erschwinglichen Modellen zu bedienen und die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber chinesischen Herstellern zu sichern. In China sind bereits 60 % aller angebotenen Modelle elektrisch, was die hohe Dynamik des dortigen Marktes unterstreicht.

Preisentwicklung, Reichweite und Wettbewerbsfähigkeit

Die Preise für Elektroautos sinken global weiter, vor allem durch fallende Batteriepreise und wachsenden Wettbewerb.

In China sind bereits zwei Drittel aller E-Autos günstiger als vergleichbare Verbrenner, was die Marktdurchdringung massiv beschleunigt. In Europa beträgt der Preisaufschlag für E-Autos gegenüber Verbrennern noch etwa 20–30 %, in den USA rund 30 %.

In Schwellenländern wie Brasilien, Thailand und Mexiko sind chinesische E-Autos oft die günstigste Option auf dem Markt. Die Preise für Batterien sind 2024 weltweit um mehr als 25 % gefallen, was sich direkt auf die Endkundenpreise auswirkt.

Die durchschnittliche Reichweite von Elektroautos liegt 2024 bei etwa 340 km, bei SUVs und großen Fahrzeugen sogar über 350 km.

Elektrische Busse

Der Absatz von elektrischen Bussen stieg 2024 weltweit auf über 70.000 Fahrzeuge – ein Plus von 30 % gegenüber dem Vorjahr.

Das Wachstum wurde vor allem durch die starke Nachfrage in China getragen, aber auch Europa verzeichnete einen Zuwachs von fast 15 %. In mehreren europäischen Ländern, darunter Dänemark, Finnland, die Niederlande und Norwegen, liegt der Anteil elektrischer Stadtbusse bereits bei über 40 %.

In Europa wurden 2024 fast 13 % aller neuen Busse elektrisch betrieben, wobei der Anteil bei Stadtbussen in vielen Ländern sogar bei rund 50 % liegt. Auch in Lateinamerika und Indien nimmt die Elektrifizierung des Busverkehrs weiter Fahrt auf. Der Großteil der weltweit verkauften E-Busse sind batterieelektrisch, da sinkende Batteriepreise, eine größere Modellauswahl und verbesserte Ladetechnologien die Wirtschaftlichkeit weiter erhöhen.

Schwere elektrische Nutzfahrzeuge

Auch der Markt für elektrische Lkw wächst rasant: 2024 wurden weltweit über 90.000 elektrische Lkw verkauft, was einem Wachstum von fast 80 % entspricht. Mehr als 80 % dieser Fahrzeuge wurden in China abgesetzt, wo staatliche Anreize, sinkende Batteriepreise und strengere Emissionsvorgaben die Nachfrage antreiben.

In Europa wurden 2024 über 10.000 elektrische Lkw verkauft, was einem Marktanteil von etwa 2 % entspricht. Besonders dynamisch ist der Markt in Ländern wie Dänemark, Deutschland, Italien und dem Vereinigten Königreich. Die Zahl der verfügbaren elektrischen Nutzfahrzeug-Modelle steigt stetig und ermöglicht immer mehr Anwendungen im urbanen und regionalen Verkehr. In den USA blieb der Absatz auf Vorjahresniveau, lag aber mit über 1.700 verkauften E-Lkw deutlich über den kumulierten Verkäufen der Jahre 2015 bis 2022.

Erfahren Sie, wie AVEX gemeinsam mit Virta einen Schnellladepark mit Lademöglichkeiten für E-Lkw errichtet hat. Weiterlesen >>

In Deutschland schafft die Erhöhung der Lkw-Maut zusätzliche Anreize, auch im Schwerlastverkehr auf elektrische Antriebe umzusteigen.

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Elektrische Gebrauchtwagen

Mit dem starken Wachstum bei Neuzulassungen steigt auch das Angebot an gebrauchten Elektroautos weltweit. 

2024 wurden in China rund 1,2 Millionen gebrauchte E-Autos verkauft, in den USA etwa 600.000 und in den wichtigsten europäischen Märkten zusammen über 700.000.

Die Preise für gebrauchte E-Autos sinken weiter und nähern sich denen von Verbrennern an. Der Gebrauchtwagenmarkt wird damit zu einem wichtigen Treiber für die breite Akzeptanz der Elektromobilität – besonders, da in der EU acht von zehn Menschen ihr Auto gebraucht kaufen und die Auswahl an E-Fahrzeugen stetig wächst.

Leichte elektrische Nutzfahrzeuge

Über 600.000 elektrische leichte Nutzfahrzeuge wurden 2024 verkauft, was einem Marktanteil von 7 % entspricht (China: 450.000, Europa: 120.000). Die größten Märkte sind weiterhin China und Europa, wobei China ein Wachstum von fast 90 % verzeichnete. In den USA wurden erstmals mehr als 25.000 E-Nutzfahrzeuge verkauft.

Elektrische Zwei- und Dreiräder

10 Millionen elektrische Zwei- und Dreiräder wurden 2024 verkauft, der Anteil an den Neuzulassungen liegt bei etwa 15 %. In China, Indien und Südostasien ist dieses Segment besonders stark elektrifiziert.

In Indien wurden 2024 rund 1,3 Millionen elektrische Zweiräder verkauft, in China etwa 7 Millionen. Auch der Markt für elektrische Dreiräder wächst, insbesondere in Indien, das 2024 erstmals China als größten Markt abgelöst hat.

Kapitel 6

Entwicklungen bei Ladetechnologien

Bedeutung des Schnellladens

Schnell- und Ultraschnellladen wird zunehmend zur Norm und ist ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen.

Laut IEA hat sich die Zahl der Ultra-Schnelllader (≥150 kW) weltweit 2024 um rund 50 % erhöht und macht mittlerweile fast 10 % aller öffentlichen Schnellladepunkte aus.

Schnellladeinfrastruktur ermöglicht längere Fahrten und nimmt insbesondere für Nutzer:innen ohne private Lademöglichkeit die Reichweitenangst.

In Europa verfügen inzwischen über drei Viertel aller Autobahnen mindestens alle 50 Kilometer über eine Schnellladestation. Die IEA betont, dass der weitere Ausbau von Schnellladeinfrastruktur essenziell ist, um das prognostizierte Wachstum der Elektromobilität zu unterstützen – bis 2030 muss die globale Ladeleistung fast um das Neunfache steigen.

Gleichzeitig ermöglichen Innovationen im Bereich Hochleistungs- und Megawattladen, dass auch große Batterien von Lkw und künftig Pkw in sehr kurzer Zeit geladen werden können. Dies ist nicht nur für den Fernverkehr, sondern auch für die Alltagstauglichkeit von E-Fahrzeugen insgesamt von zentraler Bedeutung.

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Smart Charging

Intelligentes Laden („Smart Charging“) von Elektrofahrzeugen, also cloud-verbundene, digital steuerbare Ladepunkte, ist inzwischen Industriestandard.

Für Unternehmen und Privatpersonen bedeutet dies mehr Komfort und Kontrolle über den Stromverbrauch. Die neue AFIR-Verordnung schreibt vor, dass alle ab April 2024 installierten oder renovierten Ladepunkte Smart Charging unterstützen müssen.

Smart Charging für E-Autos

Laut IEA wird die intelligente Steuerung von Ladevorgängen und die Integration ins Stromnetz (z. B. zeitversetztes Laden, netzdienliches Laden) in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen, um Netzstabilität und Kosteneffizienz zu gewährleisten.

Vehicle-to-Grid (V2G)

Vehicle-to-Grid-Technologie (V2G) ermöglicht es, Strom aus der Fahrzeugbatterie zurück ins Netz einzuspeisen – ähnlich wie stationäre Speicher.

V2G-Lösungen sind bereits kommerziell verfügbar, und mehrere Hersteller bieten entsprechende Ladegeräte an. Die europäische Norm ISO 15118-20 definiert seit 2020 die Anforderungen für bidirektionales Laden. Prognosen zufolge werden Lösungen für das Energiemanagement, einschließlich V2G, bis 2030 einen Großteil der Umsätze im Ladegeschäft ausmachen.

In Deutschland werden aktuell rechtliche und technische Rahmenbedingungen geschaffen, um den kommerziellen Einsatz von V2G zu ermöglichen.

Plug and Charge & Autocharge

Um den Ladevorgang für Nutzer:innen weiter zu vereinfachen, wurden in den letzten Jahren zwei Technologien entwickelt:

  • Plug and Charge: Ermöglicht die automatische, sichere Authentifizierung und den Start des Ladevorgangs beim Einstecken des Kabels. Die Kommunikation basiert auf dem ISO 15118-Standard und nutzt digitale Zertifikate sowie Public Key Infrastructure (PKI) für hohe Sicherheit. Plug and Charge ist besonders zukunftssicher, aber komplex und noch nicht flächendeckend verfügbar.
  • Autocharge: Startet den Ladevorgang ebenfalls automatisch, nutzt aber die eindeutige MAC-Adresse des Fahrzeugs zur Identifikation über das OCPP-Protokoll. Autocharge ist einfacher zu implementieren und bereits mit vielen Fahrzeugen kompatibel, insbesondere in Europa.

Beide Technologien verfolgen das Ziel, den Ladevorgang so komfortabel und sicher wie möglich zu gestalten, unterscheiden sich aber in der technischen Umsetzung und im Sicherheitsniveau.

Megawatt Charging System (MCS)

Mit dem Hochlauf der Elektromobilität im Schwerlastverkehr gewinnt das Megawatt-Laden an Bedeutung.

Seit 2024 werden weltweit erste Megawatt-Ladestationen installiert, die Ladeleistungen von über 1.000 kW ermöglichen. Das verkürzt die Ladezeiten für große Batterien drastisch und ist entscheidend für den Einsatz von E-Lkw im Fernverkehr.

Erste Modelle und Plattformen für Megawatt-Laden bei Pkw sind bereits in China angekündigt. Der Ausbau dieser ultraschnellen Ladeinfrastruktur erfordert jedoch erhebliche Investitionen ins Stromnetz und intelligente Energiemanagement-Lösungen, etwa durch die Kopplung mit Batteriespeichern zur Glättung von Lastspitzen

DE - MCS

Kapitel 7

Entwicklungen bei Batterien für Elektrofahrzeuge

Die Batterieentwicklung ist ein zentraler Treiber für die Verbreitung von Elektroautos. Im Jahr 2024 erreichte die weltweite Nachfrage nach Batterien für Elektrofahrzeuge einen neuen Rekordwert von über 950 GWh – ein Anstieg um 25 % gegenüber dem Vorjahr.

Elektroautos sind dabei weiterhin der Hauptfaktor für den Batteriebedarf und machen über 85 % der Nachfrage aus. Besonders dynamisch war das Wachstum bei Batterien für Elektro-Lkw, deren Bedarf sich um mehr als 75 % erhöhte, getrieben vor allem durch den chinesischen Markt.

Größere Vielfalt und steigende Energiedichte

Die durchschnittliche Batteriekapazität von Elektroautos variiert regional: In den USA sind die Batterien mit durchschnittlich rund 70 kWh am größten, in China liegt der Wert bei etwa 55 kWh.

In Europa stagniert die Kapazität bei etwa 60 kWh. Während größere Batterien längere Reichweiten ermöglichen, achten Hersteller zunehmend auf einen optimalen Kompromiss zwischen Reichweite, Kosten und Ressourceneinsatz.

Rasanter Preisverfall und neue Chemien

2024 sanken die Preise für Lithium-Ionen-Batterien weltweit um rund 20 % – der stärkste Rückgang seit 2017. In China betrug der Preisrückgang sogar fast 30 %, was die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Hersteller weiter stärkt.

Hauptgründe sind niedrigere Rohstoffpreise (insbesondere Lithium) und ein intensiver Wettbewerb, der die Margen drückt und die Effizienz in der Produktion erhöht. Die Preise für Batteriepacks in China liegen mittlerweile rund 30 % unter denen in Europa oder den USA.

Lithium-Eisenphosphat (LFP) auf dem Vormarsch

Die Wahl der Zellchemie beeinflusst Kosten und Leistung maßgeblich. LFP-Batterien, die vor allem in China dominieren, sind inzwischen fast 30 % günstiger als die in Europa und den USA noch verbreiteten NMC-Batterien (Nickel-Mangan-Kobalt). LFP bietet zwar eine etwas geringere Energiedichte, ist aber günstiger, langlebiger und weniger abhängig von kritischen Rohstoffen wie Nickel und Kobalt.

In China sind bereits drei Viertel aller Batterien LFP, in Europa und den USA wächst der Anteil, bleibt aber noch unter 15 %. In Schwellenländern wie Südostasien, Brasilien und Indien liegt der LFP-Anteil bereits bei über 50 %.

Innovationen und neue Technologien

Die Entwicklung neuer Batterietechnologien schreitet rasant voran. Besonders im Fokus stehen Festkörperbatterien, Natrium-Ionen-Batterien und Lithium-Schwefel-Batterien. Festkörperbatterien versprechen höhere Energiedichten und mehr Sicherheit, sind aber noch nicht in der Massenproduktion angekommen.

Natrium-Ionen-Batterien könnten mittelfristig eine günstige Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien werden, insbesondere bei hohen Lithiumpreisen oder für Anwendungen in kalten Klimazonen. Erste Fahrzeuge mit Natrium-Ionen-Batterien sind bereits in China auf dem Markt.

Batterierecycling und Kreislaufwirtschaft

Mit dem wachsenden Bestand an Elektrofahrzeugen gewinnt das Recycling von Batterien an Bedeutung. Zwar ist der Beitrag von Recycling zur Rohstoffversorgung aktuell noch gering, doch bis 2035 könnten recycelte Materialien bereits 15 % des weltweiten Kobaltbedarfs und 5 % des Lithium- und Nickelbedarfs decken.

Die EU und andere Regionen setzen zunehmend auf verbindliche Recyclingquoten und den Ausbau der Kreislaufwirtschaft, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und ökologische Auswirkungen zu minimieren.

Globale Lieferketten und Standortwettbewerb

Die Batterieproduktion ist weiterhin stark auf China konzentriert, das 2024 rund 80 % der weltweiten Zellfertigung stellte. Auch bei den Vorprodukten wie Kathoden- und Anodenmaterialien dominiert China mit Anteilen von über 85 %.

Europa und die USA investieren massiv in den Aufbau eigener Produktionskapazitäten, doch der technologische Vorsprung und die Kostenvorteile asiatischer Hersteller bleiben vorerst bestehen.

Ausblick für die Batteriewirtschaft

Bis 2030 wird sich der weltweite Batteriebedarf für Elektrofahrzeuge mehr als verdreifachen. Neben dem Pkw-Segment gewinnen Nutzfahrzeuge und Busse an Bedeutung.

Die Kosten für Batterien werden weiter sinken, die Vielfalt an Zellchemien und Formaten nimmt zu. Innovationen wie Festkörper- und Natrium-Ionen-Batterien sowie Fortschritte beim Recycling werden die Branche in den kommenden Jahren prägen.

Kapitel 8

Umweltaspekte

Weltweiter Stromverbrauch von Elektrofahrzeugen steigt

Im Jahr 2024 verbrauchten Elektrofahrzeuge weltweit rund 180 Terawattstunden Strom – das entspricht dem gesamten Jahresstromverbrauch von Argentinien. Dennoch machen E-Fahrzeuge aktuell nur etwa 0,7 % des weltweiten Endenergieverbrauchs aus. In Europa und China liegt der Anteil bei etwa 1 %.

Bis 2030 wird erwartet, dass E-Fahrzeuge rund 4 % des globalen Stromverbrauchs ausmachen. Der Anstieg wird vor allem durch die zunehmende Elektrifizierung von Lkw und das generelle Wachstum der E-Mobilität getrieben.

Mit dem steigenden Energiebedarf wächst auch die Bedeutung einer stabilen Stromversorgung und einer leistungsfähigen Infrastruktur. Eine vorausschauende Planung, der flächendeckende Einsatz von intelligentem Laden (Smart Charging) und Lastmanagement werden entscheidend sein, um auch in Zukunft stabile und ausgewogene Stromnetze zu gewährleisten.

E-Fahrzeuge als Batteriespeicher

Elektrofahrzeuge können künftig eine zentrale Rolle als dezentrale Energiespeicher spielen. Bis in die 2040er-Jahre wird die installierte Batteriespeicherkapazität aller E-Fahrzeuge weltweit auf über 30 Terawattstunden anwachsen. Für Energieversorger bedeutet das: E-Fahrzeuge bieten eine kostengünstige Möglichkeit zur Energiespeicherung – ohne zusätzliche Investitions- und Betriebskosten.

Gerade mit dem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien, deren Produktion starken Schwankungen unterliegt, werden E-Fahrzeuge durch Vehicle-to-Grid (V2G)-Technologien zu einem wichtigen Baustein für die Netzstabilität. Sie können überschüssigen Strom aufnehmen und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen.

Hohe Emissionseinsparungen

Im Jahr 2024 wurden durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen weltweit mehr als 220 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente eingespart. Die Emissionen von E-Fahrzeugen entstehen – anders als bei Verbrennern – fast ausschließlich bei der Herstellung, insbesondere der Batterie. Über die gesamte Lebensdauer verursacht ein 2024 verkauftes batterieelektrisches Auto jedoch nur etwa halb so viele Emissionen wie ein vergleichbares Verbrennerfahrzeug.

Prognosen im Stated Policies Scenario der IEA gehen davon aus, dass E-Fahrzeuge im Jahr 2035 helfen werden, weltweit rund 2 Gigatonnen CO₂-Äquivalente an Treibhausgasemissionen einzusparen. Das Announced Pledges Scenario rechnet sogar mit noch höheren Einsparungen. Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs wird somit einen entscheidenden Beitrag zur globalen Emissionsminderung leisten.

Der anhaltende SUV-Trend und die Folgen

Der Trend zu größeren Fahrzeugen wie SUVs hat Auswirkungen auf die Umweltbilanz: Die Herstellung von E-SUVs verursacht laut IEA bis zu 70 % mehr Emissionen als die Produktion kleinerer E-Autos. Zudem benötigen größere Fahrzeuge größere Batterien, was den Bedarf an kritischen Rohstoffen wie Lithium, Nickel und Kobalt erhöht. Die IEA schätzt, dass der Ressourcenbedarf durch den SUV-Trend um rund 75 % steigt.

Wären alle im Jahr 2024 verkauften SUVs Mittelklassewagen gewesen, hätten weltweit etwa 60 GWh an Batteriekapazität eingespart werden können – ohne Einbußen bei der Reichweite.

Kapitel 9

Förderungen für E-Autos und Ladeinfrastruktur

Förderungen für E-Autos

Die Bundesregierung hat in den letzten Jahren Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass das selbst auferlegte ambitionierte Ziel von zehn Millionen E-Autos bis 2030 erreicht wird.

Das prominenteste Instrument hierbei war zweifellos der Umweltbonus, der am 1. Januar 2024 abrupt eingestellt wurde. Eine Neuauflage oder Fortsetzung der beliebten Förderung für E-Autos ist aktuell nicht in Sicht.

Weiterhin winken für die Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos aber zahlreiche Vorteile, wie die Befreiung von der Kfz-Steuer, niedrigere Besteuerung des geldwerten Vorteils bei der privaten Nutzung von Firmenwagen. Außerdem profitieren E-Autos von einer THG-Prämie

Mit einer neuen Sonderabschreibung können Unternehmen ab sofort 75 Prozent der Anschaffungskosten für Elektrofahrzeuge bereits im ersten Jahr steuerlich abschreiben. Dadurch soll der Erwerb von E-Fahrzeugen für Firmenflotten deutlich attraktiver werden – zumal in Deutschland ein Großteil der zugelassenen Fahrzeuge auf gewerbliche Halter entfällt.

Förderungen für Ladeinfrastruktur

Ebenfalls wurden in den vergangenen Jahren Förderungen für den Erwerb, die Installation und den Betrieb von Ladeinfrastrukturen zurückgeschraubt.

Hier ist aber noch nicht von einer Vollbremsung, wie bei der E-Auto-Förderung, die Rede. Einzelne Bundesländer fördern weiterhin den Ausbau von Ladeinfrastruktur. 

Auch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) weiterhin einige Förderprogramme auf den Weg gebracht.

Diese funktionieren nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip. Stattdessen sind die Förderungen nun gezielter und auf spezielle Anwendungsfälle ausgerichtet, wie zum Beispiel den Ausbau privater Schnellladeinfrastruktur zur Unterstützung des elektrischen Schwerlastverkehrs.

Für die Förderungsmüdigkeit der Bundesregierung können gleich mehrere Auslöser ausgemacht werden: Die Haushaltskrisen und damit entstehende Haushaltsrestriktionen, die Neuausrichtung der Klimapolitik, die mittlerweile erreichte Marktreife der E-Mobilität und die mangelnde Effizienz vorangehender Förderprogramme.  

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Kapitel 10

Die Rolle des privaten Sektors

Automobilhersteller: Zwischen Ambition und Realität

In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Automobilhersteller ambitionierte Elektrifizierungsziele verkündet. Doch laut IEA wurden viele dieser Ziele im Jahr 2024 angesichts einer schwächeren Nachfrage und unsicherer politischer Rahmenbedingungen angepasst oder zurückgenommen.

So haben etwa Ford, Volvo und Renault ihre ursprünglichen Pläne für einen vollständigen Umstieg auf Elektroautos bis 2030 revidiert und setzen nun wieder verstärkt auch auf Verbrenner-Modelle. Ford hat das Ziel eines vollständigen Elektro-Portfolios bis 2030 aufgegeben, Renault verfolgt nun eine Doppelstrategie mit Elektro- und Verbrennerfahrzeugen.

Trotz dieser Kurskorrekturen erwartet die IEA, dass sich die weltweiten Verkäufe von E-Autos bis 2030 im Vergleich zu 2024 dennoch verdoppeln werden. Der Trend zur Elektrifizierung bleibt also intakt, auch wenn die Dynamik regional unterschiedlich ausfällt und Hersteller ihre Strategien anpassen.

Das bereits beschlossene Verbrenner-Aus in der EU ab 2035 bleibt ein wichtiger Treiber für die Transformation der Branche. Viele japanische, amerikanische und europäische Hersteller investieren weiterhin massiv in die Entwicklung neuer Elektrofahrzeuge und den Ausbau ihrer Produktionskapazitäten.

Unternehmens- und Flotteninitiativen

Im Flottenbereich bleibt die Dynamik hoch: Die globale Initiative Climate Group EV100 vereint inzwischen über 130 Unternehmen, die sich verpflichtet haben, ihre Firmenflotten bis 2030 vollständig zu elektrifizieren und Ladeinfrastruktur für Mitarbeitende und Kund:innen bereitzustellen.

Beispiele sind Unilever und ABB, die jeweils mehr als 11.000 Fahrzeuge auf Elektroantrieb umstellen.

Auch außerhalb von EV100 setzen Unternehmen ambitionierte Ziele um:

  • DHL Group baut gemeinsam mit E.ON die Schnellladeinfrastruktur für schwere Nutzfahrzeuge an deutschen Standorten massiv aus. Bis 2030 sollen 60 % der eigenen Flotte elektrisch unterwegs sein, aktuell sind bereits über 35.200 E-Fahrzeuge im Einsatz (DHL).
  • DB Schenker hat Anfang 2024 die ersten 10 vollelektrischen MAN eTGX-Lkw in Betrieb genommen und plant, bis 2026 insgesamt 100 dieser E-Trucks einzusetzen. Zusätzlich werden 50 weitere E-Lkw für die urbane Logistik bestellt und die Ladeinfrastruktur sowie Fahrerschulungen ausgebaut (DB Schenker).
  • Amazon hat im Rahmen seiner Partnerschaft mit Rivian bereits 20.000 elektrische Lieferfahrzeuge im Einsatz und strebt bis 2030 eine Flotte von 100.000 E-Transportern an.
  • Ingka Group (größter IKEA-Franchisenehmer) hat 2024 bereits 40 % aller Heimlieferungen mit emissionsfreien Fahrzeugen durchgeführt.

Solche öffentlichen Selbstverpflichtungen und konkreten Maßnahmen setzen die gesamte Branche unter Zugzwang und beschleunigen die Transformation auch bei Wettbewerbern und Zulieferern.

Kapitel 11

Die verschiedenen Zukunftsszenarien für die E-Mobilität

Bei der Definition von Prognosen für die zukünftige Entwicklung der E-Mobilität beschreibt die IEA drei verschiedene Szenarien:

Stated Policies Scenario (STEPS)

Das STEPS gibt Prognosen anhand von Maßnahmen ab, die bereits von Regierungen weltweit zu Themen der E-Mobilität beschlossen wurde. Somit ist dieses auch das pessimistische der drei Szenarien.

Es geht davon aus, dass bis 2035 weltweit 515 Millionen E-Fahrzeuge unterwegs sein werden und jedes vierte Fahrzeug auf der Straße elektrisch ist.  

Announced Pledges Scenario (APS)

Das Announced Pledges Scenario (APS) berücksichtigt auch bestehende klimapolitische Zugeständnisse und Entscheidungen, welche noch nicht festgelegt oder in nationales Recht umgesetzt worden sind.

APS prognostiziert, dass der weltweite Bestand an E-Fahrzeugen bis 2035 575 Millionen Einheiten erreichen wird und eines von drei Fahrzeugen der weltweiten Fahrzeugflotte einen Elektroantrieb besitzt. 

Net Zero Emissions by 2050 Scenario (NZE)

Das Net Zero Scenario (NZE) geht davon aus, dass bis 2050 Net Zero CO2 Emissionen erreicht werden und der globale Temperaturanstieg auf 1,5 C limitiert werden kann. Das NZE-Szenario beschreibt also, was passieren muss, um die Ziele des Pariser Abkommens von 2015 zu erreichen.

In diesem Szenario würde der Bestand im Jahr 2035 780 Millionen elektrische Fahrzeuge ausmachen. Neuverkäufe wären im selben Jahr zu 95 Prozent elektrisch.

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